Warum denn eigentlich Bio?

von | 10.06.2022 | Personal Consulting, Ernährungsberatung, Lifestyle

Oft wird noch über Bioprodukte geschmunzelt. Sie sind teurer, nicht überall verfügbar & es gibt äußerlich keinen erkennbaren Mehrwert bzw. Unterschied zu konventionellen Produkten. Wieso also dann in Bio-Qualität kaufen? Deshalb von mir für Dich heute ein paar Fakten über Produkte in Bio-Qualität! Viel Spaß beim Lesen!

Was bedeutet eigentlich Bio?

Ein Lebensmittel darf sich Bio nennen, wenn es folgende Kriterien erfüllt:
– Es muss aus ökologisch kontrolliertem Anbau stammen.
– Es darf nicht gentechnisch verändert sein.
– Es muss ohne den Einsatz von chemischen Pflanzenschutzmitteln oder Düngern hergestellt worden sein.
– Es darf nicht ionisierend bestrahlt worden sein (wie auch bei konventionellen Produkten)
– Tiere, die Milch, Eier oder Fleisch liefern, müssen „artgerecht“ (dazu später mehr) aufgezogen & gehalten werden. Und das in der Regel ohne den Einsatz von Antibiotika oder Wachstumshormonen.

Die Anforderungen, die mindestens erfüllt werden müssen, legen Gesetze der Europäischen Union fest.

Die Fakten

Nr. 1: Damit Lebensmittel ein Bio-Siegel bekommen müssen 95 % der Zutaten aus ökologischem Anbau stammen.
Das heißt 5 % können aus nicht ökologischem Erzeugnis stammen!

Nr. 2: Bio-Lebensmittel haben einen natürlichen Geschmack!
Für die Verarbeitung von Öko-Rohstoffen zu Bio-Produkten sind von 400 Zusatz- & Hilfsstoffen (der konventionellen Produktion) nur ca. 60 erlaubt.
Es dürfen keine künstlichen Konservierungsstoffe & Geschmacksverstärker eingesetzt werden & das schmeckst Du auch!

Nr. 3: In Bio-Lebensmitteln stecken deutlich weniger Schadstoffe als in konventionellen Produkten!
Studien belegen, dass die Pestizidbelastung bei Menschen, die sich von Produkten aus biologischem Landbau ernähren, geringer ist als bei Menschen, die sich von konventionell hergestellten Lebensmitteln ernähren.

Nr. 4: Bio aus dem Supermarkt/ Discounter stammt meist aus Massenproduktion.
Bio-Lebensmittel aus dem Discounter erfüllen oft nur die Minimal-Anforderungen von Bio-Produkten. Sie tragen dann auch nur das EU-Bio-Siegel.
Beispielsweise in der Bio-Hühnerhaltung: Laut EU-Öko-Verordnung dürfen bis zu 3.000 Tiere in einem Stall gehalten werden. Dies wird in der Praxis oft umgangen, indem mehrere Gruppen mit jeweils 3.000 Tieren abgegrenzt durch Trennwände in einem Stall untergebracht werden. Sechs Hühner teilen sich einen Quadratmeter Stallfläche, dazu kommen vier Quadratmeter Freilauffläche pro Huhn.

Nr. 5: Tiere, die aus der Bioproduktion stammen, werden nicht zwangsläufig „artgerecht“ gehalten.
Laut EU-Bio-Verordnung hat ein bis zu 50 Kilogramm schweres Schwein Anspruch auf gerade einmal 0,8 Quadratmeter Stallfläche, dazu kommen 0,6 Quadratmeter Außenfläche. Auf dem konventionellen Masthof sind es 0,5 Quadratmeter.
Deshalb achte auf die Bio-Siegel: Bioland, Naturland, Demeter sind empfehlenswert & haben höhere Standards.

Nr. 6: Bio-Obst und -Gemüse im Supermarkt sind fast immer in Plastik eingeschweißt.
Dies argumentiert der Handel wie folgt: Durch das Einschweißen in Plastik wird verhindert, dass konventionelle Lebensmittel Pestizide auf die Bio-Lebensmittel übertragen.
Ökologisch ist das aber nicht…

Nr. 7: Der Öko Anbau wirkt sich positiv auf die Böden und die Biodiversität auf den Feldern aus.
Ökobauern setzen nicht auf Monokulturen. Sie nutzen vielfältige Fruchtfolgen, d.h. die Felder werden mit unterschiedlichen Pflanzen bebaut. Das tut dem Boden und somit der Umwelt gut: es leben mehr Regenwürmer usw. in den Böden – die Bio-Böden sind umso fruchtbarer!
Außerdem düngen Öko-Landwirte umweltfreundlicher & lassen Säume & Hecken an den Äckern stehen. Dadurch fühlen sich viele Tiere wohler auf den Feldern & leben dort in größerer Zahl. Die Biodiversität steigt! 35 % mehr Vögel, 23 % mehr Insekten und 95 % mehr Ackerpflanzen – das ist die Bilanz auf Bio-Äckern!

Nr. 8: Bio-Lebensmittel verderben meist schneller.
Da bei der Herstellung von Bio-Lebensmitteln (bspw. bei Wurst, Feinkostsalate, Teigwaren oder Konserven) auf künstliche Konservierungsstoffe verzichtet wird, sind diese häufig nicht ganz so lange haltbar wie vergleichbare Produkte aus konventioneller Herstellung, denen diese Stoffe zugesetzt worden sind.
Auch bei Bio-Obst & -Gemüse kann es dazu kommen, dass sie schneller verderben, da sie nicht mit Wachsen & Pestiziden behandelt worden sind.

Tipp: Lese dazu auch meinen Blog-Beitrag „Dein Zuhause, Du & Dein Einkauf für weniger Food Wasting“.

Nr. 9: Bio-Lebensmittel haben nicht zwangsläufig mehr Vitamine & Mineralstoffe.
Viele Wissenschaftler sind diesbezüglich noch am forschen. Es gibt auch schon eine Reihe von Studien, die besagen, dass es keine bzw. geringfügige positive Unterschiede zu konventionellen Produkten gibt.

Nr. 10: Wer Bio-Produkte kauft, setzt sich mit seiner Ernährung auseinander – & das ist der erste Schritt zu einem gesunden & glücklichen Lebensstil!

Fazit:
– Kaufe am besten in Biomärkten oder auf Bio-Bauernhöfen ein: bio, saisonal & regional.
– Achte auf die Bio-Siegel: Bioland, Naturland, Demeter sind sehr empfehlenswert, hier sind die Standards am höchsten (Tierwohl,…).
– Unbedingt in Bio-Qualität kaufen: Beeren, Trauben, Aprikosen, Birnen, Tomaten, Paprika, Blattsalate. Aus konventioneller Landwirtschaft sind sie meist sehr stark mit Pestiziden belastet!

Deine Lydia

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